Peru Infos

Inka, Indio, Lama, Alpaka, Urwald, Amazonas oder Machu Picchu sind ein paar wenige Schlagworte die mit Peru assoziiert werden. Nachstehend haben wir weitergehende  Informationen über Peru  zusammengestellt, damit sich jede/r ein erstes Bild davon machen kann, weshalb wir das Regenwaldschutz-Projekt Chanchamayo ins leben gerufen haben.

Einzigartiger Regenwald - Wir wollen, dass das so bleibt, und zeigen wie !

Politische Karte Peru - Quelle: http://www.weltkarte.com/suedamerika/peru/politische-karte-peru.htm
Politische Karte Peru - Quelle: http://www.weltkarte.com/suedamerika/peru/politische-karte-peru.htm

Geographische Lage 

 

Peru liegt im mittleren Teil Südamerikas und ist ca. 11.000 km oder 14 Flugstunden von Deutschland entfernt. Es grenzt an den pazifischen Ozean (2896 km) im Westen. Seine Nachbarländer sind Ecuador (1420 km) und Kolumbien (1626 km) im Norden, Chile (160 km) im Süden, sowie Bolivien (900 km) und Brasilien (2995 km) im Osten.

 

Gebiet

 

Nach Brasilien und Argentinien ist Peru das Drittgrößte Land des Subkontinents. Es ist mit einer Fläche von 1.285.216 km² knapp 3,6 Mal größer als Deutschland. Es gehört zu den weltweit 20 größten Ländern der Welt. Peru beansprucht auch 20 Millionen Hektar in der Antarktis.

 

Staatsform              Präsidialrepublik

 

Amtssprache           Spanisch, Ketschua

 

Währung                 1 Nuevo Sol = 100 Centimos

 

Einwohner               29.248.943 (Stand Juli 2011)

 

Hauptstadt              Lima

 

Fläche                     1.285.216 km²

 

Bevölkerungsverteilung

-Costa (Küste)            54%

-Sierra (Hochland)       34%

-Selva (Regenwald)     12%

Wirtschaft und Gesellschaft

 

Wichtigste Wirtschaftssektoren sind Bergbau, Forstwirtschaft, Land- und Viehwirtschaft, Fischerei, Baugewerbe, verarbeitende Industrie (Textilien, Nahrungsmittelverarbeitung, chemische Produkte) und der Handel.

Bergbaumine bei La Oroya - Foto: Harald Petrul
Bergbaumine bei La Oroya - Foto: Harald Petrul

Bergbau

 

Zentraler Wirtschaftsbereich ist der Bergbau, der mit etwa 65% größter Devisenbringer ist. Abgebaut werden unter anderem Silber (größter Produzent weltweit), Kupfer (zweitgrößter Produzent weltweit) und Gold (fünftgrößter Produzent weltweit). Des weiteren Uran, Eisenerz, Molybdän, Kadmium, Zinn, Zink und viele andere mehr. Es wird überwiegend im Tagebau abgebaut, aber auch in Minen auf bis zu über 5000 m Höhe. Die Bergbauzentren um La Oroya, Tarma und Cajamarca zählen weltweit zu den Orten mit der stärksten Umweltbelastung.

 

Erdöl

 

Die Zentren der Erdölförderung liegen im nördlichen Küstengebiet und dem Amazonastiefland. Die Rohöl und Erdgasförderung im Amazonasbecken wird schon seit Jahren durch Konflikte zwischen der peruanischen Regierung und den betroffenenen indigenen Gesellschaften begleitet.

 

Palmölplantage bei Yurimaguas
Palmölplantage bei Yurimaguas

Forstwirtschaft

 

Über die hälfte der peruanischen Landfläche ist von Wald bedeckt. Entgegen unserem Verständnis wird in Peru der Wald nicht gehegt sondern unkontrolliert und schonungslos abge- holzt. Trotz Schutzgesetzen und aus- gewiesenen Naturschutzgebieten in betreffenden Gebieten nimmt auch dort der Einschlag zu. Zunehmendes Problem sind sowohl die hohe Nachfrage, als auch die hohen Preise für Tropenholz auf dem Weltmarkt, mit dem Resultat eines vermehrten illegalen Holzeinschlages.

 

Ein anderes Problem stellen unklare Eigentumsverhältnisse für Bauern und indigene Gemeinden dar. So erhält man das Nutzungsrecht für eine Fläche erst dann, nachdem man den Urwald gerodet hat. Erst dann kann die Fläche in Besitz genommen werden um sie zu bewirtschaften. Die Folgen daraus sind ebenso drastisch wie die kommende Gesetzgebung. Diese sieht vor, große Waldflächen zu verkaufen um den Anbau von Ölpalmen, Soja oder Zuckermais zu ermöglichen. Erste riesige Palmölplantagen gibt es bereits im Gebiet um Yurimaguas.

 

Zunehmend gefördert wir die Entwaldung der Regenwälder (allen voran der illegale Einschlag) durch den zunehmenden Ausbau des Straßennetzes, aber auch durch schwache Umwelt- und Forstbehörden, sowie einem weitgehenden Mangel einer übergreifenden Forstpolitik. Unter anderem ist auch dadurch der Wald der freien Initiative der Nutzer fast schutzlos ausgesetzt. Die „Holzernte“ beläuft sich derzeit auf rund 11 Millionen m³ im Jahr.  Die natürliche Biodiversität und die indigene Bevölkerung sind dadurch hochradig gefährdet.

 

Fisch- und Meeresfrüchtemarkt in Lima - Foto: Harald Petrul
Fisch- und Meeresfrüchtemarkt in Lima - Foto: Harald Petrul

Fischerei

 

Die Pazifikküste vor Peru gehört zu den Fischreichsten Gewässern der Welt. Mit einer Fangquote von über 8 Millionen Tonnen Fisch, ist Peru nach China die zweitgrößte Fischfang- nation der Welt.

 

Umfangreiche Fisch- fanglizenzen wurden in den 1990er Jahren an Japan vergeben. Die dadurch einhergehende Überfischung hat die Produktion stark gesenkt.

 

Heute werden überwiegend Anchovis, eine Sardellenart, gefangen. Diese werden zum überwiegenden Teil zu Fischmehl verarbeitet.

 

Früchte und Gemüsemarkt in Lima Foto: Harald Petrul
Früchte und Gemüsemarkt in Lima Foto: Harald Petrul

Landwirtschaft

 

Die peruanische Landwirtschaft ist nach wie vor ein Motor für das Bruttoinlandsprodukt. Produziert werden Früchte aller Art, die überwiegend aus der Küsten- und Amazonasregion kommen. Für den Export werden unter anderem Spargel, Avocado, Papaya, Mango und Kaffee produziert.

 

Kaffee und Kakao wird überwiegend im Department Junin, Region Chanchamayo, produziert. Auf riesigen, meist künstlich bewässerten, Plantagen entlang der Küstenregion werden Spargel und Avocado produziert. Kartoffeln, Mais und Reis kommen aus dem Hochland.

 

Darüber hinaus wird ganz legal auch der Kokastrauch angebaut, um den berühmten Kokatee „Coca te mate“ herzustellen. Allerdings werden rund 85% des Kokaanbaus zur Herstellung von Kokain verwandt. Peru ist mittlerweile weltweit der zweitgrößte Kokainproduzent. Der Devisenhandel aus dem Drogenhandel wird auf etwa 1,5 Milliarden US-Dollar geschätzt.

 

Typischer Hähnchenmarkt in Lima Foto: Harald Petrul
Typischer Hähnchenmarkt in Lima Foto: Harald Petrul

Viehwirtschaft

 

Es ist zwar nicht das Nationalgericht, wird aber am meisten gegessen: Hähnchen in allen Variationen. In den Nachbarländern werden die Peruaner deshalb nicht umsonst Gallinas (zu deutsch: Hühner) genannt. Außerdem werden nach Schätzungen etwa 4,4 Millionen Rinder und über 15 Millionen Schafe gehalten. Meerschweinchen hingegen werden sowohl für den heimischen Markt produziert, als auch für den Export. Zunehmende Beliebtheit findet auch die Forellenzucht.

 

Energieversorgung in San Ramon -  Foto: Harald Petrul
Energieversorgung in San Ramon - Foto: Harald Petrul

Industrie

 

Die Insdurie konzentriert sich auf die Städte Lima, Chimbote, Trujillo und Chiclayo. Zu den wichtigsten Zweigen gehören die Nahrungsmittelverarbeitung, Getränkeherstellung, Fischverarbeitung, Stahl- und Metallherstellung, Textilien, Erzverarbeitung und Verarbeitung und Hertstellung chemischer Produkte.

 

Im Hochland und nahe der südlichen Küstenregion finden sich Bergbaubetriebe. Handwerksbetriebe zur Verarbeitung von Wolle, Baumwolle, Textilien oder Fellen befinden sich im Hochland und der Amazonasregion.

 

 

Energie

 

Über 60% des Energiebedarfs wird aus Wasserkraft bestritten. Tendenz steigend. Zudem kommen in kürze andere Erneuerbare Energien zum Einsatz, wie etwa eine geplante Offshoreanlage im Norden Perus und ein Solarpark im Süden des Landes.

 

Club de las Terazas - Überfluss an Wasser für Touristen und Oberschicht Foto: Harald Petrul
Club de las Terazas - Überfluss an Wasser für Touristen und Oberschicht Foto: Harald Petrul

Tourismus

 

Aufgrund der terroristischen Ausei- nandersetzungen und fast bürger- kriegsähnlichen zuständen stagnierte der Tourismus in den 1980er Jahren. Ab Mitte der 1990er Jahre drehte sich dieser Trend um. Heute ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftzweige Perus. Trotz der Wirtschaftskrise in 2009 ist die Anzahl ausländischer Touristen um 4% auf über 2,3 Millionen gestiegen. Für 2011 wir mit einem Anstieg auf rund 2,5 Millionen ausländischer Touristen gerechnet, die dem Land geschätzte 2,6 Milliarden US-$ einbringen.

 

Zunehmender Beliebtheit findet in letzter der Zeit Ökotourismus. Viele Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur den sogenannten Umweltverträglichen Tourismus bewerben und anbieten, sondern die indigene Bevölkerung mit einbinden. Diese Partizipierung hat zur Folge dass die ländliche Bevölkerung durch Mehreinnahmen aus der Armut geführt werden kann, mit der Konsequenz, dass natürliche Recourcen geschont und erhalten bleiben.

 

Das immense Touristenaufkommen hat auch Nachteile. Insbesondere sind archäologische Stätten massiv bedroht, insbesondere das weltberühmte Machu Picchu. 600 Jahre Erdbeben und andere natürliche Einflüsse haben dem UNESCO Weltkulturerbe fast nichts anhaben können. Doch die Überflutung der Stätte von täglich etwa 4000 Touristen machen den gesamten Komplex instabil. Waren es Mitte der 1980er Jahre nur bis zu 200 Touristen täglich, stieg die Anzahl auf bis zu rund 1500 Touristen zu ende der 1990er Jahre. Schon damals wurde das Problem unkontrollierter Touristenströme debattiert. Die Schäden innerhalb der Stätte wurden schon seinerzeit sichtbar.

 

Ein weiteres Problem das die Touristenmassen mit sich bringen, ist eine erhöhte Umweltbelastung, unter anderem bedingt durch Abwässer die ungeklärt in die Flüsse geleitet werden oder die Erschließung neuer „Attraktionen“. Neubauten von Hotels und Restaurants, in und um die touristischen Ballungszentren, und die dadurch bedingte Landnahme, darf auch nicht unerwähnt bleiben. Ebenso der dramatische Anstieg des Energie- und Lebensmittelverbrauchs mit all seinen Konsequenzen für die Umwelt. Auch die Zunahme des Verkehrs; So fuhren zu Anfang der 1980er Jahre gerade mal täglich 2 Züge nach Machu Picchu, 1998 waren es 4 Züge, und aktuell verkehren 17 Züge täglich. Tendenz steigend.

"Courtesy of the University of Texas Libraries, The University of Texas at Austin."
"Courtesy of the University of Texas Libraries, The University of Texas at Austin."

Landschaftszonen

  

Peru ist in drei unterschiedliche Land- schaftszonen geteilt.

 

-Costa (Küste)         12% der Landfläche

-Sierra (Hochland)    27% der Landfläche

-Selva  (Regenwald)  61% der Landfläche

 

Costa

Der schmale knapp 3000 km lange Küstenstreifen wird weitgehend durch Wüstenlandschaften geprägt, einzig unterbrochen durch fruchtbare Flusstäler von aus den Anden kommenden Fluss- läufen, sowie exotischen Trockenwäldern.

 

Sierra

Hinter dem schmalen Küstenstreifen beginnt die Sierra, die aus mehreren Bergzügen der Anden besteht. Während die nördlichen Andengebiete noch mit reicher Vegetation aufwarten, dominieren in den Zentralanden das höchstgelegene tropische Gletschergebiet der Welt, mit dem höchsten Berg Perus, dem Huascaran mit 6768 m. Der restliche Altiplano ist karg und beherbergt wenig Vegetation, dafür aber eine atemberaubende Hochgebirgslandschaft.

 

Selva

Östlich der Anden geht die Landschaft fließend in den Regenwald über, beginnend mit den Bergregenwäldern – der sogenannten Ceja de la Selva (Augenbraue des Urwalds) – mit mildem Klima hinunter in das Amazonastiefland mit seinen fast undurchdringlichen Urwäldern.

Blütenpracht in der grünen "Hölle" Amazoniens - Foto: Harald Petrul
Blütenpracht in der grünen "Hölle" Amazoniens - Foto: Harald Petrul

Flora und Fauna

 

Peru hat eine sehr vielfältige und Artenreiche Flora. Während in der sandigen, trockenen Küstenregion nur sehr wenige Gräser und Sträucher vorkommen sind die Bergregionen je nach Höhenlage Artenreicher. So gedeihen im Hochland bis in etwa 4000 m Höhe Johannisbrotbäume, Eukalyptus, Zypressen, aber auch eine Vielfalt an Blumen. Im Hoch- gebirge hingegen kommen überwie- gend Trockenpflanzen und Kakteen vor, während die Tropenwälder nur so vor Artenreichtum strotzen. Vertreter dieses Artenreichtums sind unter den Bäumen z.B. Mahagoni, Caoba, Teak und Kautschuk. Des weiteren fast unzählig viele Blattpflanzen, Orchideen oder Bromelien. Nicht zu vergessen die Cantuta, Perus Nationalpflanze. Hierbei handelt es sich um einen bis zu drei Meter hoch wachsenden Strauch mit langen, rotfarbenen, glockenförmigen Blüten.

 

Ebenso wie die Flora, kann auch die Fauna Perus mit einer immensen Artenvielfalt aufwarten.

 

Die Küstengewässer beherbergen eine Vielfalt an Fischarten, Weich- und Krustentieren, wie z.B. Sardinen, Hummer oder Makrelen. Im offenen Meer lassen sich auch Wale und Delfine beobachten. Die vorgelagerten Inseln beherbergen riesige Kolonien an Tölpeln, Kormoranen und Humboldtpinguinen. Und auf den steinigen Sonnenbänken tummeln sich hunderte von Seelöwen. In den Küstengebieten trifft man auf Möwen, Pelikane und Flamingos. Selbst in der wüstenhaften Küstenebene sind Vertreter von Seeschwalben, Echsen und Skorpione anzutreffen. An den vegetativ fruchtbaren Küstenzonen sind unter anderem Perutauben, Morgenammern und sogar Kolibris heimisch.

 

Das Hochland ist unter anderem der Lebensraum von Alpaka, Lama und Vicuna. Nicht zu vergessen der majestätische Andenkondor.

 

Tiere der fruchtbaren, tropischen, Regionen im Osten sind unter anderem Flussdelphine, Piranhas, Gürteltiere, Jaguare, Ozelots, Alligatoren, Anakondas, Papageien, Kolibris oder der rote Felsenhahn, Perus Nationalvogel.

 

Viel Arten sind durch den Eingriff des Menschen leider schon ausgestorben, vom aussterben bedroht, oder nur noch in Nationalparks oder Zoo's anzutreffen.

Lebende Fossilien: Urzeitliche Baumfarne - Foto: Harald Petrul
Lebende Fossilien: Urzeitliche Baumfarne - Foto: Harald Petrul

Biodiversität

 

Peru gehört zu den 5 Ländern, mit der größten Biodiversität weltweit. Von den weltweit bekannten 117 Lebensräumen gibt es alleine in Peru 84, in denen eine fast unübertroffene Artenvielfalt vorkommt.

 

Es gibt über 25.000 Pflanzenarten, von denen 6288 Arten endemisch sind – also nur in Peru vorkommen. Desweiteren ist Peru Lebensraum von weit mehr als 10.000 Tierarten.

 

Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Vogelarten (1816 - davon 120 endemisch), Schmetterlingsarten (3532 = ein fünftel der welweit vorkommenden Arten) oder Orchideenarten (3700 von geschätzen 4200).

 

Es gibt über 460 Säugetierarten, darunter 32 Spezies von Primaten, oder die vier Kamelarten, Lama, Alpaka, Vicuna und Guanaco. Außerdem trifft man auf über 390 bekannte Amphibien- und 400 Reptilienarten, und eine bislang noch unbekannte Vielzahl von Insektenarten.

 

Die Wasserfauna beherbergt etwa 2000 Arten von Süßwaaser- und Salzwasserfischen, mehr als 1400 Moluskenarten, mehr als 600 Krebsarten, mehr als 30 Wal- und Delphinarten (= 37% aller Arten der Welt).

 

Der primäre Regenwald, welcher die größte Biodiversität aufweist, bedeckte Peru einmal zu 74%, heute sind es nur noch 51%. Trotzdem besitzt das Land immer noch 65 Millionen Hektar Regenwald (Vergleich: Gesamtfläche der Bundesrepublik Deutschland: 37 Millionen Hektar) , das entspricht in etwa 15% an der weltweiten Regenwaldfläche. Bislang sind bereits über 20% des peruanischen Regenwaldes zerstört worden. Jährlich kommen etwa 261.000 Hektar hinzu, bedingt durch legalen, aber insbesondere durch illegalen Holzeinschlag, sowie durch Brandrodung zur Landgewinnung für die Landwirtschaft und zum Anbau von Coca. Die Fläche auf der die Kokapflanze illegal angebaut wird beläuft sich auf mittlerweile etwa 60.000 Hektar.

 

Der bau neuer Straßen durch die Urwaldgebiete beschleunigt die Vernichtung der Primärwälder. Dadurch ist die Biodiversität in akuter Gefahr, und  dadurch auch die eigentlichen Bewahrer des Waldes, die indigenen Bevölkerungsgruppen.

Natur pur - Pflanzen und Tiere im Bergregenwald - Foto: Harald Petrul
Natur pur - Pflanzen und Tiere im Bergregenwald - Foto: Harald Petrul

Naturschutzgebiete

 

Für Naturliebhaber ist Peru ein Paradies. Dass es dieses Paradies zu schützen gilt, wurde bereits in den 1960er Jahren erkannt, als das erste Schutzgebiet ausge- wiesen wurde. Als größter Naturschatz Perus wird der Manu Nationalpark betrachtet, sowohl wegen seiner Artenvielfalt, als auch wegen seiner Vielfalt der in ihm geschützten Ökosysteme.

 

Er wurde 1973 gegründet, hat eine Ausdehnung von 1.532.806 Hektar und wurde 1987 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Gelegen in den Bezirken Madre de Dios und Cusco umfasst er das gesamte Einzugsgebiet des Rio Manu und erstreckt sich bis ins Andenhochland. Dabei werden Höhenlagen überwunden angefangen bei 200 Metern im Amazonastiefland bis auf 4300 Meter im Puna-Hochland der Anden. Verschiene indigene Völker leben im Manu Nationalpark, darunter etwa die Amhuaca, Huachipire, Machiguenga oder die Yaminahua. Viele von ihnen abgeschnitten von der modernen Außenwelt.

 

Er ist ferner das Refugium von über 20.000 höheren Pflanzenarten, 1200 Schmetterlingsarten, 1000 Vogelarten, 200 Säugtierarten und einer noch unbekannten Vielzahl von Reptilien, Amphibien und Insekten.

 

Mit dem Ziel der Erhaltung der biologischen Vielfalt, der Natur, der Pflanzen- und Tierwelt und der Landschaften hat man in Peru eine Reihe von Schutzmechanismen entwickelt. Außer Nationalparks wurden auch andere Schutzgebiete ausgewiesen, die in verschiedene Kategorien eingeteilt werden: Nationalparks, Naturschutzgebiete, Landschafts- schutzgebiete, geschützte historische Stätten, geschützte Zonen, Jagdgründe, Gemeindereservate, und geschützte Wälder, wobei die fünf ersten die wichtigsten sind.

 

Mittlerweile (Stand 09/2011) verfügt Peru über 73 nationale Schutzgebiete mit einer Fläche von 19.548.771,54 Hektar, sowie 15 regionale Schutzgebiete mit 2.405.558,82 Hektar und 38 privaten Schutzgebieten mit einer Fläche von 175.105,45 Hektar. Dies entspricht 22.129.435,81 Hektar an geschützten Flächen oder 17,22% der Landesfläche. Somit ist Peru unter allen lateinamerikanischen Ländern das, mit dem höchsten Prozentanteil an geschützten Flächen dieser Art.

 

Die Verantwortung für die Arterhaltung, und die Überwachung der Schutzgebiete obliegt der SINANPE (Sistema Natioanl de Areas Naturales Protegidas por el Estado).

 

Umweltschutz

Eine bedeutende Rolle spielt seit einigen Jahren auch der Umweltschutz: Das Roden der Tropenwälder, Überfischung, exzessiver Begbau und nicht zuletzt der Schmuggel bedrohter Tierarten wird innerhalb der Gesellschaft inzwischen ernsthaft problematisiert.

 

Zudem hat Peru wichtige Klimaschutzprotokolle unterzeichnet, und seit kurzem auch ein Umweltministerium. Leider kollidieren Umweltpolitische Fragen mit Interessen aus anderen Ministerialbereichen. Außerdem werden bestehende Gesetze nicht eingehalten, oder mit Hilfe Korrupter Beamter oder gefälschter Dokumente und Zertifikate umgangen. Beeindruckendes Beispiel ist hier der Holzexport. So wurden allein in 2010 über 90% der Tropenhölzer illegal geschlagen und "legal" exportiert. Ausnahmslos alle Dokumente und Zertifikate hierfür waren gefälscht. Bedenklich und erschütternd daran ist, dass dies bis in die höchsten Regierungskreise bekannt war ....

Es ist Zeit zu handeln - Für mehr Regenwaldschutz.

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Harald Petrul -Projektkoordinator- Regenwaldschutz - Projekt Chanchamayo Peru